Rotel Tours Reiseblog

Michael in Namibia

Wüste Namib, Vlei, Düne

Zu dieser Reise mit Rotel Tours: www.rotel.de/wanderreise-namibia.html

Namibia durfte ich im August 2018 auf der Wanderreise mit Rotel Tours näher kennenlernen. Die Gruppenreise durch dieses spannende und vielseitige Land begann in Windhoek und führte uns an viele interessante Orte wie dem menschenleeren Sossusvlei, dem kleinen nebeligen Kolonialstädtchen Swakopmund, den tausende von Jahre alten Buschmann Felszeichnungen, dem tierreichen Etosha Nationalpark und vielem mehr. Kleinere, im Schnitt etwa dreistündige Wanderungen ließen uns eintauchen in die vielseitige, wunderschöne Natur Namibias.

Die Ausflüge, wie die Bootsfahrt um Walvis Bay, die Jeeptour durch die Namib und eine Wüstenelefantensafari machten die Reise zu einem unvergesslichen Abenteuer.

Kultur

Faszinierend ist die Jahrtausende alte Kultur der San bzw. Buschmänner. Im Bushman-Paradise bei der Spitzkoppe erklärte uns ein Guide seine Sprache, die geprägt ist von Klick- und Schnalzlauten. Weiter erklärte er uns die traditionelle Hetzjagd, den Sinn der Höhlenmalereien und die Familienbildung bzw. Heiratszeremonien der San. Im 17. und 18. Jahrhundert verdrängten aus Botswana kommenden Viehzüchter, die Hereros, Stück für Stück diese Ureinwohner.
Erst mit der Zeit wurde das Gebiet des heutigen Namibia von weißen Kolonialisten besiedelt. Zunächst betraf dies im 19. Jahrhundert die Gegend um Walvis Bay durch die Engländer. In Walvis Bay sollte man unbedingt die Bootstour machen. Zu sehen gibt es hier riesige Robbenkolonien, sowie eine kleine „Robbenshow“, bei welcher Robben an Bord kommen und gefüttert werden. Auch beeindruckend sind die riesigen Ölbohrinseln, die hier im Hafen beladen und repariert, bevor sie von Schlepperschiffen wieder vor die angolanische Küste gezogen werden. Mit etwas Glück bekommt man Benguela-Delfine und Pinguine zu sehen. Zum Ende hin gab es eine Spezialität aus den Reusen des Benguela-Stroms: frische Austern mit Sekt. Austern schmecken tatsächlich gut.
Namibia wurde ab 1884 auf kaiserlichen Beschluss hin deutsches „Schutzgebiet“. Man findet bis heute Spuren aus dieser Zeit. Besonders die nebelige Küstenstadt Swakopmund hat mit den alten Häusern und dem Leuchtturm ein deutsch-koloniales Flair. Hier landeten einst die ersten Schutztruppler. In Swakopmund gibt es einen Vormittag lang Freizeit, in der man die Möglichkeit hat, z. B. ein Geschichtsmuseum zu besuchen. Nett war aber auch einfach nur durch die Stadt zu laufen und bei Kaffee die Atmosphäre zu genießen.
Deutschsprachige Siedler, deutsch angehauchte Cafés, wo es Apfelkuchen gibt, deutsche Wurst an jeder Tankstelle oder das Windhoeker Bier, gebraut nach dem Reinheitsgebot von 1516, überall in Namibia findet man Hinweise auf die deutsche Kolonialzeit. Leider gibt es auch ein sehr dunkles Erbe, das die Schutztruppe in Namibia hinterließ. Die Schlacht am Waterberg von 1904, welche die Deutschen gegen die Hereros führten endete schließlich in einem Völkermord, bei dem mindestens 40.000 Menschen ums Leben kamen.
Südafrika beanspruchte nach dem ersten Weltkrieg, in dem die Deutschen zurückgedrängt worden waren, das Gebiet des damaligen „Südwestafrika“ und führte in den Folgejahren ihren Verwaltungsapparat inklusive Apartheid ein. Erst 1990 erreichte Namibia die Unabhängigkeit.

Vielfältige Landschaften

Namibias hat unglaublich viel zu bieten. Ob atemberaubende Landschaften wie die Mondlandschaft bei Swakopmund, die Köcherbaumschlucht bei Büllsport oder die malerische Namibwüste. Mit Jeeps unternahmen wir eine abenteuerliche Fahrt durch die Dünen der Namib entlang der Atlantikküste und hatten viel Spaß dabei. Die Wüste ist reich an Bodenschätzen – wer Glück hat, kann angeblich sogar Diamanten finden. Zu Fuß erkundeten wir die Gegenden um die Spitzkoppe, den Waterberg und das Sossusvlei. Besonders das Deadvlei (bei Sossusvlei), eine riesige Ton-Pfanne, eingerahmt von Sanddünen ist landschaftlich spektakulär. Die scharfen Kontraste mit blauem Himmel, gelbem Sand, weißem Ton und mit den vertrockneten schwarzen Akazienbäumen machen das Vlei zu einem Paradies für Fotografen.

Reiche Tierwelt

Am Brandberg hatten wir die Gelegenheit, Wüstenelefanten zu beobachten. Am frühen Morgen stiegen wir auf einen Safarijeep und folgten noch in der Morgendämmerung einem ausgetrockneten Flussbett auf der Suche nach den Elefanten. Es dauerte etwas, aber unsere Suche war letztendlich sehr erfolgreich.
Im Etosha Nationalpark stand unser Bus im Camp nur wenige Meter entfernt vom Okaukuejo Wasserloch. Nachmittags kamen massenweise, verschiedenste Wildtierarten, wie Oryxe, Springböcke, Gnus, Kudus und Zebras. Gegen Abend konnte man große Elefantenherden mit vielen Jungtieren beim Plantschen und bis in die tiefe Nacht Nashörnern beim Raufen zuschauen. Zur Trockenzeit ist das kein ungewöhnlicher Tagesablauf an einem Wasserloch, denn alle Tiere sind auf der Suche nach Wasser und wechseln sich dabei respektvoll ab. Einmal hatten wir noch sehr viel Glück im Nationalpark. Frühmorgens bei einem unserer Gamedrives kamen wir unglaublich nah an eine Gruppe Löwinnen heran.

Rund um den Rotelalltag

Unseren sympathischen Reiseleiter Martin Poppen haben wir als sehr interessierten und erfahrenen Abenteurer kennengelernt. Seine Vorträge waren kompakt und sehr informativ, er hatte immer ein offenes Ohr für alle Fragen rund um den Rotelalltag. Schon am Morgen erheiterte er uns mit Gedichten und Geschichten. Er ist auch ein toller Wanderführer, der gern mal noch ein paar Meter dranhängt. Er und Fabian, unser sicherer Fahrer und guter Koch, waren ein super Team.
Abends wurde am Lagerfeuer oft eine Flasche südafrikanischer Sherry ausgegeben. An zwei Abenden kamen traditionelle Gesangsgruppen zu uns und boten eine kleine Show. Wunderschön war es am späten Abend in den Himmel zu schauen. Absolut klar zeigte sich der südliche Sternenhimmel und der Arm der Milchstraße war ganz deutlich zu erkennen.

Anmerkungen und Tipps

– Minimales Malariarisiko im Etosha NP: Im namibischen Winter, also in der Trockenzeit, geht das Risiko, sich zu infizieren gegen Null. Eine Prophylaxe ist daher nicht nötig. Trotzdem schadet es nicht, sich vor Moskitostichen zu schützen. Am besten Mückennetz in der Kabine aufhängen und Mückenspray auftragen, sowie langärmelige Kleidung in der Dämmerung tragen.
– Vielseitig packen: Im August ist Winter in Namibia, deswegen darf warme Kleidung nicht fehlen. Auf der Strecke zwischen Büllsport und Swakopmund kann es, besonders am Abend und am Morgen, sehr frisch werden. Zwischen der Spitzkoppe und dem Etosha NP wird’s dann wieder wesentlich wärmer.
– Kleine Geschenke: Kinder freuen sich sehr über Buntstifte und Papier (siehe: Rotel Reiseblog, Sinnvolles Schenken)
– Extra Akku-Charger und Stirnlampe nicht vergessen

 

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