Rotel Tours Reiseblog

Madagaskar, ein Reisebericht

von Elke Hahn

Nach langem Flug über Johannesburg werden wir in Antananarivo, der Hauptstadt der Insel Madagaskar, von unserem Reiseleiter „Lala“ – sein richtiger Name ist ziemlich unaussprechlich – empfangen und zum Hotel „Au bois vert“ gebracht. Angenehm überrascht von Unterkunft und Essen lassen wir den Tag ausklingen.

Früh am Morgen brechen wir zu unserer „Madagaskar-Reise – Naturparadies im Indischen Ozean“ auf. Zunächst führt uns die Fahrt aus der Hauptstadt (kurz Tana) hinaus. Heutiges Ziel ist Antsirabe. Unterwegs gewinnen wir erste Eindrücke über Land und Leute. Stände mit Souvenirs gefertigt mit Fasern aus der Rafiapalme. Es gibt Katta-Lemuren, Palmen, Baobab-Bäume etc. Etwas weiter gibt es Madonnenfiguren. Am Straßenrand eine Mutter mit ihren Kindern beim Steineklopfen. Ein weiterer Stopp, um zu schauen, wie aus Altmetall Aluminium gegossen und zu Gebrauchsgegenständen oder auch Souvenirs gefertigt wird. Die Straße ist in keinem besonders guten Zustand.

In Antsirabe machen wir morgens per Rikscha eine kurze Stadtrundfahrt. Schauen bei einer Edelsteinschleiferei und mehreren „kunsthandwerklichen Betrieben“ vorbei. Wir staunen, aus welchen Materialien hübsche Mitbringsel gearbeitet werden. Weiter geht die Fahrt durch wunderschöne Landschaften. Wir machen Bekanntschaft mit unserem ersten Chamäleon. Sehen brandgerodete Flächen.

Der Ranomafana N.P. ist unser Ziel. Auf einer Wanderung durch diesen traumhaft schönen Park wollen wir unsere ersten Lemuren entdecken. Und siehe da, unseren Rangern gelingt es, durch Lockrufe die Tiere herbeizurufen. Erschöpft aber voller schöner Eindrücke kehren wir zur Lodge zurück, um am Abend noch einmal -mit Taschenlampen bewaffnet- nach nachtaktiven Lemuren Ausschau zu halten. Das Glück ist uns hold, wir sehen außer einem Mausmaki noch Chamäleons und Frösche.

Am nächsten Tag ziehen wunderschöne Landstriche, belebte Dörfer an uns vorbei. Beliebte Fotomotive sind immer wieder die freundlichen Menschen, vor allem die Kinder. Auf unser „Salama“ (Guten Tag) bekommen wir meistens ein Lächeln als Antwort. Heutiges Ziel ist Fianarantsoa. Von einem Hügel genießen wir zunächst den Blick auf die Stadt, sehen den Bahnhof und wandern durch die Altstadt, die zum Weltkulturerbe gehört. Weiter geht die Fahrt gen Süden. Wir schauen beim „Papierschöpfen“ zu und im Anja-Lemurenreservat haben wir unsere ersten Begegnungen mit Katta-Lemuren. Diese possierlichen Tiere mit ihren schwarz-weiß gestreiften Ringelschwänzen faszinieren uns. Die nächste Etappe reisen wir per LKW weiter. Der Bus bleibt in einem Dorf stehen. Mit viel „Juhu“ erreichen wir das Tsara-Camp.

Eine Wanderung am nächsten Morgen führt durch ein Dorf und unser Besuch einer Schule beschert den Schülern eine willkommene Abwechslung. Weiter geht es durch abgeerntete Reisfelder. Im „Heiligen Wald“ können wir wieder Katta-Lemuren bewundern. Viele endemische Pflanzen säumen den Wegesrand. Einige von uns klettern  auf den Chamäleon-Felsen, während andere das Naturschwimmbad besuchen. Schon wieder liegt ein ereignisreicher Tag hinter uns. Per LKW geht es zurück. Unter den Blicken der gesamten Dorfbevölkerung besteigen wir wieder unseren Bus.
Der Isalo N.P. ist die nächste Etappe. Als „Abendschmankerl“ erleben wir den Sonnenuntergang an einem Felsenfenster und bewundern die bizarren Felsformationen. Die heutige Wanderung verlangt uns allen viel ab, entschädigt aber durch wunderschöne Eindrücke. Der grüne Regenwald, der murmelnde Bach, die Ausblicke auf die Bergwelt sind fantastisch. Weiter führt die Fahrt nach Süden. Die Landschaft verändert sich. Hier ist es heiß und es herrscht Wassermangel. Wir sehen Menschen beim Auswaschen von Saphiren und bewundern unsere ersten Baobab-Bäume. Leider haben wir im Arboretum d`Antsokay durch die Verlegung unseres Fluges nicht viel Zeit, um uns die vielen endemischen Bäume und Pflanzen anzuschauen. In Tulear reicht es noch für eine Stadtrundfahrt. Dann ab in den Flieger und retour in die Hauptstadt. Im Quartier fühlen wir uns schon fast wie zuhause.

Am nächsten Morgen starten wir unsere Fahrt in den Osten. Wieder steht ein N.P. (Andasibe) auf dem Programm. Wir folgen unseren Rangern auf schmalen Pfaden und lassen uns Pflanzen- und Tierwelt erklären. Wir haben Glück und sehen auch Indri-Indri-Lemuren, welche die größten ihrer Art sind. Nachmittags halten wir uns auf dem Gelände des Hotel-Reservates auf und besuchen Krokodile, Chamäleons, Baumschlangen und eine Schleichkatze. Der Höhepunkt erwartet uns dann auf der „Lemuren-Insel“. Die Tiere können nicht schwimmen und demzufolge nicht entfliehen. Begrüßt werden wir nach der Kanuüberfahrt von mehreren Indi-Indris. Wir scharen uns ahnungslos um unseren Ranger und „schwups“ sitzen uns die Lemuren im wahrsten Sinne des Wortes im Nacken. Sie hüpfen uns auf die Arme und benutzen unsere Köpfe und Schultern als Absprungbasis. Nur schwer können wir uns von dieser Gaudi trennen. Per Kanu geht es wieder zurück aufs Festland. Am Abend spüren wir einen Wollmaki, einen Mausmaki sowie mehrere nachtaktive Chamäleons auf.

Am nächsten Tag besuchen wir einen Park, wo wir weitere Chamäleon-Arten, bunte Frösche, Flughunde und Schlangen bewundern können. In einem Dorf müssen wir unseren Bus verlassen und setzen per Jeep unsere Fahrt fort. Dank dem Geschick der Fahrer kommen wir heil durch den Schlamm und den schlaglöcherdurchsetzen Weg in Manambato an. Nun folgt eine Bootsfahrt auf dem Pagalaneskanal. Dieser besteht aus einer großen Anzahl Süßwasserseen und verläuft parallel zur Küste des Indischen Ozeans. Der Wettergott ist uns gnädig. Der Himmel öffnet seine Schleusen erst nach Ankunft im „Bush-House“. Wir haben für den nächsten Tag schon ärgste Befürchtungen, haben aber Glück. Trockenen Fußes erreichen wir per Boot das Reservat Palmarium. Dort werden wir von einem Ranger und vielen Lemuren begrüßt. Wir bewundern verschiedene Arten wie Bambus und Kronenlemuren. Zum ersten Mal sehen wir Carob-Früchte und grüne Vanille-Schoten. Beim „Baum der Reisenden“ staunen wir nicht schlecht, als durch einen Messerschnitt des Rangers Wasser herausfließt. Durch Geräusche des Rangers angelockt, sehen wir Indri-Indris. Kleine Orchideen und weitere endemische Pflanzen säumen unseren Weg. Den Nachmittag verbringen wir mit vielen Dorfkindern am Indischen Ozean. Langsam neigt sich die Reise Ihrem Ende zu. Mit „unserem“ Boot schippern wir gute vier Stunden auf dem Kanal nach Tamatave. Wir unternehmen dort eine Stadtrundfahrt, an den Markthallen decken wir uns mit letzten Souvenirs, Pfeffer und Vanille ein und fliegen zurück nach Tana.

Am nächsten Morgen heißt es endgültig Abschied nehmen, doch vorher steht noch der Besuch des Königinnen-Palastes und des Kunsthandwerkermarktes auf dem
Programm. Ein letztes Mittagessen im Flughafengebäude und dann heißt es:
Ade Madagaskar.

 

 

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